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Projekt Musiktherapie
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Musiktherapeutische Förderung von Kindern zum Abbau von Sprachstörungen und Entwicklungsdefiziten

 

Projektpartner: Behindertenverband Dessau e.V. (www.behindertenverband.de)
  DROSOS-Stiftung Zürich (www.drosos.org)  
  Jun.-Prof. Dr. Stephan Sallat (wissenschaftliche Begleitung)
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Projektbeschreibung                   

Im Oktober 2009 erhielt der Behindertenverband Dessau e.V. den Zuschlag für das Projekt: Musiktherapeutische Förderung von Kindern zum Abbau von Sprachstörungen und Entwicklungsdefiziten. Die DROSOS-Stiftung mit Sitz in Zürich (Schweiz) unterstützt nun von November 2009 bis Ende Oktober 2012 mit insgesamt 270.500 Euro die musiktherapeutische Förderung von Risikokindern mit sprachlichem Förderbedarf. Der Behindertenverband beteiligt sich mit einem Eigenanteil an den Projektkosten. Das Projekt wird von Dr. Stephan Sallat (Leipzig) wissenschaftlich begleitet.

Im Rahmen des Projektes wurde ein Musiktherapieraum ausgebaut und mit Instrumenten ausgestattet. Ebenfalls steht eine Videoanlage zur Dokumentation der Musiktherapie zur Verfügung. Seit März 2010 arbeitet die Musiktherapeutin Kathrin Bierhalter mit den Kindern der Einrichtungen des Behindertenverbandes Dessau e.V. in störungshomogenen Kleingruppen. 

Kinder mit folgenden Störungsbildern erhalten aktuell musiktherapeutische Förderung: Sprachentwicklungsstörungen; Redeflussstörungen (Stottern); sprachliche Auffälligkeiten infolge eines Migrationshintergrundes; Hörstörungen (Cochlea-Implantat); Autismus; Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom(ADS/ADHS).

                       

Hintergrund

Das Potential der Musik liegt in ihrer der Sprache vergleichbaren Struktur. So wird durch die Verbindung von Sprache und Musik in Bewegungsliedern, Abzählversen, Raptexten etc. die Struktur der Sprache verstärkt, da Phrasengrenzen, Betonungen, Betonungsmuster, Pausen deutlicher erkennbar sind. Durch das Musizieren, Singen und Tanzen werden diese Strukturen der Sprache gefestigt und erlernt. Es ist davon auszugehen, dass die Beschäftigung mit Musik einen positiven Effekt auf die sprachliche Entwicklung von Kindern mit Migrationshintergrund hat. Auch für stotternde Kinder bieten diese Hilfen in der Musik eine gute Grundlage um die Planung von Sprachproduktionen zu trainieren.

Im Gegensatz zu sprachunauffälligen Kindern scheinen Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen nicht im gleichen Maße von musikalischen Zusatzinformationen in der Sprache profitieren zu können. So zeigen sie kein besseres Lernen von neuen Wörtern oder grammatischen Regeln wenn die Sprache besonders deutlich mit Betonungen, stärkeren Konturverläufen, Melodien und Pausen dargeboten wird. Da sich aufzeigen ließ, dass sich Kinder mit spezifischen Sprachentwicklungsstörungen zusätzlich auch in fast allen grundlegenden Musikverarbeitungsbereichen von Kindern mit einer unauffälligen Sprachentwicklung unterscheiden, ist hier eine mögliche Ursache von Sprachentwicklungsstörungen anzunehmen. Eine gezielte Musiktherapie und damit ein Training von musikalischen Verarbeitungsleistungen könnte bei diesen Kindern zu einer Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten führen. Dafür muss im Verlauf der Therapie die Verarbeitung grundlegender musikalischer Parameter einzeln trainiert werden. Die separate Arbeit an Parametern wie Melodie, Klangfarbe, Rhythmus, Tempo etc. stellt dabei einen neuen Weg in der Therapie dar. Erst zu einem späteren Zeitpunkt der Musiktherapie sollte mit diesen Kindern mit einer Kombination aus Sprache und Musik gearbeitet werden.

Kontakt zum Musiktherapieprojekt des Behindertenverbandes Dessau e.V.:

Donata Nebelung (Musiktherapeutin)
Gabriele Schönherr (Projektkoordinatorin) www.behindertenverband.de/projekte/musiktherapie.html

Jun-Prof. Dr. Stephan Sallat (wissenschaftliche Begleitung - stephan.sallat@uni-erfurt.de)

Studierende, die Interesse haben, ihre wissenschaftlichen Arbeiten (Examens-, Diplom- oder Masterarbeiten, Hausarbeiten) über Aspekte dieses Projektes zu schreiben, sind herzlich willkommen!